Tenor
In Haydns Anima del Filosofo steht mit Cecilia Bartoli und Roberto Saccà ein stimmlich wie optisch ideales Liebespaar auf der Bühne der Royal Opera. Roberto Saccà ist ihr ein ebenbürtiger Partner in Gesang und Spiel.
Der Tenor Roberto Saccà bewies sich an diesem Abend als hervorragender Mozart-Interpret, mit besonders schönen Momenten in den Duetten. Dank seines männlichen, dunklen Timbres ließ er die so typische Interpretation des zuckersüßen lyrischen Tenors, die man bei diesem Typ von Rollen normalerweise konsumieren muß, vergessen.
Neben von Dóhnanyi konnte man in Roberto Saccàs Henry den größten Trumpf der Aufführung notieren. Mit imponierender, strahlkräftiger Tenor-Kantilene gestaltete er den erbwilligen Neffen musikalisch wie auch in der Darstellung nahezu perfekt. Die bestechenden lyrischen Qualitäten seiner Stimme kamen in den großartig gesungenen, weit ausholenden Gesangsbögen ideal zum Tragen.
Man hat selten einen so leidenschaftlichen und gesangsschönen Almaviva gesehen und gehört wie den italienischen Tenor Roberto Saccà. Mit seiner Klasse übertrifft er den Figaro.
Der eher lyrische Roberto Saccà kontrastierte ideal als unschuldiger Leukippos.
Leukippos wurde in perfektem Strauss-Stil von Roberto Saccà verkörpert.
Roberto Saccà bietet eine in ihrer Perfektion wohl unerreichte Synthese aus kontrollierter Tonproduktion, stilistischem Mozartgesang und durchgebildeter Stimmführung. Keine Larmoyanz stört diesen Don Ottavio, die Linienführung wirkt niemals eng, der Gesang wie aus einem Guss. Saccà ist das beste Beispiel dafür, dass sich durch eine langjährige Entwicklung die Grundlage für ganz große Aufgaben gebildet hat.
Roberto Saccà als Tamino verfügte über einen kräftigen, geschmeidigen, heldischen Tenor. Der hübsche, schwarzgelockte Prinz strahlte sogar so etwas wie Mozartsche Anmut aus, wertete mit einem Schuss Humor den schmachtenden Liebhaber auf und wurde mit stabilem Tenor seiner Stimmführerrolle gerecht.