Tenor
Von der Premierenbesetzung übrig geblieben sind diesmal einzig der ehemalige, langjährige Intendant des Zürcher Opernhauses, Alexander Pereira, als exemplarischer Haushofmeister und Roberto Saccà in der äusserst anspruchsvollen Rolle des Bacchus. Roberto Saccà glänzte mit seinem mühelos die unangenehm hohe Tessitura bewältigenden Tenor. Saccà verfügt über eine strahlend helle, unangestrengt und doch heroisch klingende Farbe in seinen Gesang.
Aber damit ist noch nicht Schluss der Stimmgewichtigkeiten an diesem Abend. Roberto Saccà ist Bacchus, Bacchus ist der Tenor Saccà. Strauss hat eine Tenor-Stimme, changierend zwischen zartester Innigkeit und eruptiver Kraft komponiert, die, wenn ein Tenor sie so beherrscht wie Saccà, jedem Tenor Gelegenheit gibt, zu zeigen, was er kann.
...und emotional unglaublich berührend gelingt Roberto Sacca die große Arie des Éléazar, die er aus der ersten Parkettreihe singt.
Jetzt in Gent ist Roberto Sacca ein so ganz anderer Jude - sehr heutig, sehr wütend und kämpferisch. Doch er vermag es bei all seinem offen zur Schau gestellten vokalen Selbstbewusstsein in seiner großen Arie dem Publikum auch sehr nahe zu kommen. Vokal und rein physisch.
Gesungen wurde aber durchs Band hervorragend. Roberto Saccà liess in der Figur des Goldschmieds Eléazar nicht nur Dogmatismus, sondern auch eine Spur Verzweiflung aufscheinen... (Peter Hagmann)
Kaum jemand singt diese Partie derzeit so oft und verlässlich mit Kraft und zugleich Leichtigkeit, strahlend und geschmeidig wie Roberto Saccà.
...Eine wahre Freude hingegen war Roberto Saccà als Tenor/ Bacchus. Sein strahlender, in der Höhe offener und elegant geführter Tenor bestand alle Hürden dieser hoch angelegten Partie, lockend und bestechend seine „Circe-Rufe“, gestalterisch ebenso versiert die gesangliche Auslegung.